Found Photography ?
In weltweit unzähligen Fotoalben schlummern persönliche "Schätze". Irgendwann landen diese in Nachlässen oder gar auf Flohmärkten.
Diese Fotos sind - sofern sie ein entsprechendes Alter haben - oft sehr begehrt, da sie spannende Zeitzeugnisse sein können. Man bezeichnet sie dann als „Found Photography“.
Diese alten Schwarz-Weiß- oder die meist farbstichigen kleinen Aufnahmen "speichern" Erinnerungen und bewahren persönliches Andenken an Menschen, Länder, Orte und Gelegenheiten.
Nun leben diese analogen Fotos vermutlich schon länger als die vielen heute gemachten Smartphone-Photos je leben werden.
Die erste erfolgreich aufgenommene und erhaltene Fotografie der Welt ist das Foto "Blick aus dem Arbeitszimmer von Le Gras" (französischer Titel: La cour du domaine du Gras) und wurde 1826 von Joseph Nicéphore Niépce im französischen Saint-Loup-de-Varennes hergestellt.
Es ist also rund 200 Jahre alt.
Nun gut, meine privaten Fotos beschränken sich auf einen Zeitraum von knapp 100 Jahre. Und man sieht (besonders bei den Farbfotos) deutliche Farbveränderungen bedingt durch die Eigenschaften der in der analogen Fotografie genutzten Silberhalogenide bzw. dem Natriumsulfat oder dem Ammoniumthiosulfat.
Ein wenig Tonwertkorrektur oder die Gradationskurven etwas anpassen, die Neutral-Pipette für das optimale "neutral grau" und schon lässt sich erahnen, wie das Foto oder vielmehr das Objekt der Begierde damals ausgesehen hat. Und bei dieser Gelegenheit kommt auch das ein oder andere Standbild eines analogen Videofilms mit in die Bearbeitung.
Nachstehend ein paar solche Fotos aus den letzten 40 Jahren, wild angeordnet - so als wären sie zufällig aus meinen Alben herausgefallen – als kleine Reise durch Europa.
Vielleicht werden die Original-Schnappschüsse irgendwann zur echten anonymen "Found Photography" - wenn also die Familiengeschichte endet, die jeweiligen Alben bei der Haushaltsauflösung aussortiert werden und evtl. auf den Flohmarkt wandern - die Bilder also ihre ursprüngliche, private Funktion verlieren.