Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen ist für mich als Fotograf mit viel Tradition und Namen wie Moritz Hensoldt und Firmen wie Leidolf, Leitz/Leica und Minox verbunden.
Leidolf mit Kameras wie der "Lordox" und der "Lordomatim" verabschiedete sich im Jahre 1962 aus dem Markt. Und Minox, ein Firmenname, den man mit den Kleinstbildkameras - also dem Modell einer Geheim- oder Spionagetätigkeit - verbindet, hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Früher waren dort ca. 1.000 Mitarbeiter beschäftigt und heute nur noch rund 30 und die Minox 8x11 ist aus der Produktpalette verschwunden.
Mehr Glück aber auch Leistungskraft hatte Leica. Im Jahre 2005 war die Leica Camera AG in einer sehr schwierigen finanziellen Lage. Aber unter der Leitung von Dr. Andreas Kaufmann - der mit viel privatem Kapital einstieg - schreibt Leica seit 2009 wieder schwarze Zahlen.
Angefangen hat alles irgendwie mit Oskar Barnack, der als Erfinder der 35-mm-Kleinbildkamera gilt und einem Mythos, der das Unternehmen bis heute durch jede Krise trug. Es ist der Mythos vom perfekten Bild, denn jeder möchte so fotografieren und bekannt sein wie die Leica-Fotografen Henry Cartier-Bresson oder Robert Capa.
Leica ist zur Kultmarke geworden, die sich nicht jeder leisten kann und auch nicht soll.
Wer sich die alten Leica-Kameras - aber auch die aktuellen Modelle ansehen will und wer einen kleinen Blick in die Fertigung bzw. Endkontrolle erheischen will, dem sei ein Besuch in der LEICA ERLEBNISWELT, Am Leitz-Park 5, in Wetzlar empfohlen.
Die u.a. Bilder sind mit einer Fuji X-T20 entstanden, sie ermöglicht das entschleunigte Fotografieren à la Leica, war für mich aber erschwinglicher. Wer aber dennoch im Leica-Shop eine neue Leica M erstanden hat, kann diese direkt in der Altstadt von Wetzlar oder im Dom ausprobieren. Der Dom zu Wetzlar ist übrigens eine der ältesten Simultankirchen Deutschlands, in der sich katholische und evangelische Christen das Gotteshaus teilen.